Archäologische News

Die versunkene antike Stadt Helike

12 km östlich des Hellenikon Idyllion hat die griechische Archäologin Dora Katsonopoulou und der amerikanische Physiker Steven Soter nach 12 Jahren Forschungsarbeit 2002 und 2003 erste Hinweise auf die versunkene klassische Stadt Helike gefunden. Diese war die Hauptstadt des alten Achaia von der Zeit ihrer Gründung  in der mykenischen Periode bis zu ihrer Zerstörung 373 v.Chr. Sie war bekannt als eine Kultstätte von Poseidon, dem Gott der Erdbeben und des Meeres. Ferner war sie die Mutterstadt von Kolonien wie Priene in Kleinasien und dem berühmten Sybaris in Süditalien. Das Leben in Helike kam zu einem plötzlichen Ende in einer Winternacht 373 v.Chr., als ein heftiges Erdbeben, auf das eine ungeheure Flutwelle folgte, die ganze Stadt zerstörte und ihre Ruinen im Meer versanken.

helike

Dora Katsonopoulou, gebürtig in Egion, begann mit ihrer Suche nach Helike in den frühen 80er Jahren als graduierte Studentin der Cornell Universität New York. In Cornell hatte sie sich zur Zusammenarbeit mit dem Physiker Steven Soter entschlossen, der sich schon dora und stevelange mit der Geschichte von Erdbeben beschäftigt hatte und durch Hinweise in der Literatur neugierig auf den Untergang Helikes geworden war.
Unter der Leitung von Katsonopoulou entdeckten Archäologen in einer einzigen Grabung archaische (6 Jhd. v.Chr.) Mauern und Fundamente eines bedeutenden Bauwerkes, das aus vielfarbigen Steinen errichtet worden war: roter und grüner Psammit, schwarzer Dolomit, grauer Kalkstein mit rosa und violettem Glimmer. An anderer Stelle fanden sie Pflastersteine einer versunkenen Strasse, die ins 5. Jahrhundert v.Chr. datiert wurden. Eingestürzte Mauern und Gebäude wurden unter dicken Schichten von Meeresablagerungen entdeckt, die die Geschichten antiker Schriftsteller bestätigen, nach denen die Ruinen der Stadt für lange Zeit im Meer oder in einer Lagune versunken seien.

Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Entdeckung der Reste einer klassischen Strasse ein besonders lohnender Hinweis sei, weil die Entdeckung des gesamten Verlaufs zur Lage der gesuchten Stadt führen könnte. Mit weiteren und tieferen Grabungen nach der Lage Helikes fortzufahren, stellt für die beiden Forscher einen unwiderstehlichen Reiz dar, um Licht in eine grandiose Stadt der klassischen Periode Griechenlands zu bringen, einer Stadt, die ihre Geheimnisse fast 2500 Jahre ungestört unter einer dicken Schwemmschicht an der Südküste des Golfes  von Korinth bewahrt hat 12 km oestlich von Selianitika.

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Ausgrabung eines prohistorischen Hauses mit einer Hafenanlage, die eventuell auch Helike als Hafen diente.

Weiter Informationen zum Nachlesen finden sich in folgendem Artikel aus der Zeitschrift Archaeology.

 

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