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Kompositionswettbewerb
     ↓Jury
     ↓Kommentar von Alois Springer [Tania Sikelianou]
     ↓Kommentar von Alois Springer [Herman Rechberger]
     ↓Herman Rechberger über sein Werk
     ↓Kommentar von Alois Springer [Johannes Kotchy]
     ↓Johannes Kotschy über sein Werk
     ↓Kommentar von Alois Springer [Michail Andritsopoulos]

Kompositionswettbewerb

Internationaler Wettbewerb zur Vertonung eines in Altgriechisch geschriebenen Librettos Helike Athanatos (Helike unsterblich) über die versunkene antike Stadt Helike und ihre bald zu erwartende Entdeckung mit dem Triumph der archäologischen Forschung.

Die damalige Ausschreibung des Wettbewerbes finden Sie hier.

Bekanntgabe der Ergebnisse des Internationalen Kompositionswettbewerbs Helike Athanatos
Andreas-Drekis-Award-Composition


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Jury

Dr. Spyros Mazis, Komponist (Griechenland)
Univ-.Prof. Dr. Werner Schulze, Professor für Musik und darstellende Kunst (Österreich)
Alois Springer, Chefdirigent (Deutschland)

Andreas Drekis, Präsident der Jury

Weitere Infos auch auf unserer alten Webseite
Informationen über Helike archäologische Forschung

Von allen eingereichten beurteilten Werken wurden von der Jury vier Partituren als preiswürdig ausgewählt, davon wurden vergeben zwei erste Preise, eine besondere Auszeichnung und eine Anerkennung. Folgende Kommentre zu Entscheidung der Jury erfolgten durch Alois Springer und Univ.-Prof. Dr. Werner Schulze im Einverständnis mit der Jury.

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Kommentar von Alois Springer
Zu der Partitur GP 1787 von Tania Sikelianou aus Griechenland (Erster Preis)

Ihre Webseite
www.taniasikelianou.com

Als Chefdirigent großer Orchester, selbst fünffacher erster Preisträger und einjährige Mitarbeit als Assistent von Leonard Bernstein, nicht zuletzt aus meiner schriftstellerischen, kompositorischen Erfahrung weiß ich um die Schwierigkeit der besonderen Kunst, hinter einem gerade vollendeten Werk einen Schlusspunkt zu setzen. Möchte doch jeder Schöpfergeist sein Werk zur Vollendung bringen wollen. Selbst der große Leonard Bernstein rang immer wieder mit dieser endgültigen Entscheidung. Ich erwähne dies im Hinblick auf die Versuchung in den vorliegenden Partituren von außen Retuschen nachzutragen. Zunächst voneinander unabhängig, dann in gemeinsamer Beratung mit verblüffender Übereinstimmung war sich die Jury in den wesentlichen Kriterien klar und eindeutig einig. 

Die Musik der Partitur steht in ihrer erfrischenden modernen Aktualität und dem Aufzeigen von vielfältigen Klangwelten mitten in der immer wiederkehrenden Dramatik sowohl des modernen Lebens als auch in der Erinnerung an großen dramatischen Ereignissen der Vergangenheit mit ihrem Auf und Ab. Sie sind bis ins Kleinste musikalisch nachempfunden, beobachtet, klanglich neu erschaffen mit der Vielfalt des modernen Orchesterklangs. So hörbar gemacht, kann es zukünftiger Hörern nahe gebracht werden. 

Hier zeigt sich ein Talent für musikalisch-dramatische Darstellung ohne Effekthascherei, das zu großen Hoffnungen berechtigt.

Die Partitur in C zeichnet ein eindeutiges klar strukturiertes Klangbild. Diese Musik wird in ihrer Klarheit, Sensibilität und grenzenloser Phantasie die Menschen trotz so manch fremdartiger Klänge unmittelbar, ohne Übersetzung gleichsam intravenös erreichen und bewegen. Aus dieser meiner Erkenntnis heraus habe ich der Partitur GP1787 im Zusammenhang mit der Ausschreibung meine Stimme gegeben, den verdienten Ersten Preis. Die Mitbewerber haben ebenso großartige Leistung bewiesen und werden ihren Weg finden, die Menschen positiv mit ihrer Musik zu erreichen.

Meine weiteren Gründe, dieser Partitur die Auszeichnung eines ersten Preises zu geben, ohne auf Einzelheiten einzugehen sind folgende:

Es ist geradezu die dionysische Freude an der Nutzung der klanglichen Möglichkeiten eines modernen Orchesterkörpers wie der Einsatz von Tenor Records –Bass Records und zwei Harfen, Blockflöten. Es ist die flexible freie Behandlung und Verflechtung von Stimmen mit dem Orchester, das improvisatorische Element klanglicher Farbentfaltung, das den Spielern Freiheit gibt, die wie jede Freiheit sozial nur eingebunden ist in einer vorgegebenen Zeitspanne. Dadurch entsteht eine individuelle lebendige Farbgebung durch einzelne Instrumente ohne festgelegte Notation, eine Lebendigkeit trotz immer wiederkehrender Wiederholungen.

Chor und Sprech-Chor mit seinen einprägsamen Wiederholungen – abwechselnd Männer - und die lebendig abwechslungsreichen Solo-Partien mit teilweise Sprechsingen tragen zur Spannung bei. Orchester-Instrumentation: blockartig klar abgegrenzte identifizierbare Klangblöcke. Der hohe kammermusikalische Ansprung der Partitur verlangt es geradezu, das Werk mit seiner Qualität dem Publikum neben Freilichtaufführungen konzentrierter zugänglich zu machen in ebenfalls anspruchsvollen Sälen. Gesamteindruck: Einheitlich, eindeutig, einprägsam, klare Klangbilder, gute dramatisch klangliche Szenenwechsel, Die Vielfalt der Möglichkeiten von Klangfarben genutzt durch hervorragende Instrumentation. Höchste Ansprüche!

Alois Springer


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Kommentar von Alois Springer
Zu der Anaskafi-Kaivaus Partitur von Herman Rechberger aus Finnland (Erster Preis)

Seine Webseite
http://sonopt.pp.fi/

Als Chefdirigent großer Orchester, selbst fünffacher erster Preisträger und einjährige Mitarbeit als Assistent von Leonard Bernstein, nicht zuletzt aus meiner schriftstellerischen, kompositorischen Erfahrung weiß ich um die Schwierigkeit der besonderen Kunst, hinter einem gerade vollendeten Werk einen Schlusspunkt zu setzen. Möchte doch jeder Schöpfergeist sein Werk zur Vollendung bringen wollen.

Selbst der große Leonard Bernstein rang immer wieder mit dieser endgültigen Entscheidung. Ich erwähne dies im Hinblick auf die Versuchung in den vorliegenden Partituren von außen Retuschen nachzutragen.

Zunächst voneinander unabhängig, dann in gemeinsamer Beratung mit verblüffender Übereinstimmung war sich die Jury in den wesentlichen Kriterien klar und eindeutig einig.

Die Musik Ihrer Partitur wird in ihrer Klarheit und Einfachheit, ja fast Bescheidenheit die Menschen unmittelbar, ohne Übersetzung gleichsam intravenös erreichen. Aus dieser meiner Erkenntnis habe ich der Partitur Nr. 2 im Zusammenhang mit der Ausschreibung meine Stimme den Ersten Preis gegeben. Die Mitbewerber haben ebenso großartige Leistung bewiesen und werden ihren Weg finden, die Menschen positiv mit ihrer Musik zu erreichen.

Meine weiteren Gründe, dieser Partitur die Auszeichnung eines ersten Preises zu geben sind folgende:

Die Musik Ihrer Partitur ist teils herkömmlich, teils minimalistisch, wird aber in ihrer Klarheit und Einfachheit die Menschen unmittelbar, ohne Übersetzung quasi intravenös erreichen. Aus dieser meiner Erkenntnis habe ich mich für Ihre Partitur als ersten Preis würdig entschieden.

Der zum Teil Litanei ähnlich gehaltene Sprech- Chor in dem Werk mit ständiger Wiederholung betont in hohem Maß das Wort und den griechischen Text. Er lässt dem Dirigenten und den Darstellern einen Freiraum der agogischen Gestaltung, die eine missverstanden aufkommende Langeweile beeindruckend entgegen wirken kann.

Die Aufführungspraxis mit ihren räumlichen Anforderungen und Notwendigkeiten wird es zeigen, welche Retuschen möglicherweise absolut notwendig sind, um das Werk im höchsten Maß zur Entfaltung zu bringen.

Der Rhythmus des Chores ist dazu so eingängig, sodass jeder noch so Unbeteiligte selbst unwillkürlich zum Akteur werden könnte.

Die einfache handwerklich hervorragende Orchestrierung, Instrumentierung in Verbindung mit dem Chor und den Soli durch gekonnte Verdoppelung der Stimmen ist eindeutig, gegenseitig unterstützend und gibt somit sowohl den leichtern als auch den schwereren Teilen der Partitur die erforderliche Schwerelosigkeit zur Spielfreude und zum Musizieren.

Die Herausforderung der Partitur liegt eher in der Leichtigkeit als in den schwierigeren Passagen.

Die Soli sind gesangsfreundlich, zwingend in ihrer notwendigen Entwicklung zu Höhepunkten und dem wieder entspannen, sodass der Zuhörer in dem Auf und Ab der Bewegung innerlich mitgenommen werden kann.

Der Tanz wird sich noch in seiner Wirkung auf das Publikum in der Praxis beweisen müssen.

Der Gesamteindruck ist: einheitlich, nachhaltig verständlich, beeindruckend durch einfache Struktur, deshalb publikumsnah, effektvoll darstellbar- 0bwohl nicht provokativ gerade deshalb herausfordernd und aufführungswert - sinngebend für Publikum und Mitwirkende.

Alois Springer


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Herman Rechberger über sein Werk

Alte Sprachen und deren Kulturen waren und sind für mich immer eine Herausforderung. Es sei vorweg gesagt, das Sprachen für mich ganz klar alle musikalischen Parameter beinhalten: Melodie, Tonhöhe, Intonation, Phrasierung, Rhythmus, Ausdruck und zu einem gewissen Grad sogar Harmonie. Die Sprache hat, wie die Musik, eine Logik, eine Grammatik, ein Vokabular.

1996 habe ich meine erste Kirchenoper nach einem von mir verfassten Libretto in Latein komponiert. In zahlreichen anderen Vokalwerken habe ich Sanskrit, die Inkasprache Nahuatl, Ewe, Chinesisch, Akkadisch, Altägyptisch und Koïné als Textvorlagen verwendet. Also dachte ich nach Erhalt des attischen Librettos, "Warum also nicht eine Oper in Altgriechisch?"

Das Libretto von Franz Knappik (inklusive der Zitate von Sappho und Alkman, die Dokumentationen von Strabon und Pausanius über das Erdbeben, sowie ein neugriechisches Liebesgedicht von Andreas Drekis) ist in seinem Aufbau eine gelungene Kombination von Alt und Neu. Dessen Dramaturgie lässt eine Vielfalt von kompositorischen Lösungen zu. Bei der Konzeption meiner Version der "Helike Athanatos" habe ich hatte ich immer eine Aufführung in einem Amphitheater im Sinn. Deshalb ist die Musik auch eher archaisch - mit einem minimalistischem Anstrich - als modernistisch. Das Tonmaterial enthält hauptsächlich griechische Modi (Dorisch, Phrygisch, Lokrisch), aber auch Skalen aus der Volksmusik und des Rebetiko (Hijaz, Kartzigar, Nevezeri, Sabah).

Die Orchestration enthält auch einen Synthesizer, sowie ein Santouri und ein Laouto, die an vielen Stellen eine "griechische Farbe" garantieren. Die Benutzung einer einzigen, fast solistischen Klarinette im Orchester, gibt manchmal die Illusion epirotischer Volksmusik. Der Chor hat, wie in antiken Schauspielen, meistens eine erzählende Rolle (z.B. in den Dokumentationen des Strabon und Pausanius), an anderen Stellen wieder rituelle (Feste zu Ehren Poseidons) und lyrische Funktionen (Gedicht des Alkman).

Sehr pedant war ich bei der Behandlung des Rhythmus der altgriechischen Sprache. Ich habe bei meiner Kompositionsarbeit jeden einzelnen Satz zuerst rhythmisch analysiert. Der Rhythmus der gesamten Oper ist dem Sprachrhythmus unterworfen.

Einige Stellen des Librettos sind melodramatisch verarbeitet. Das heisst die Dialoge (z.B. im Symposium und später im archäologischen Kongress) sind gesprochen, mit instrumentaler Untermalung und Kommentaren. Die Instrumente werden somit in die gesprochene Dialoge miteinbezogen. Die Rollen sind klar verteilt: Es gibt eigentlich nur zwei "überlebende" Hauptdarsteller, Kleánthes (Bariton) und Diotíma (Mezzosoprano). Die meisten anderen Rollen sind Metamorphosen (sowie z.B. der Gastgeber im Symposium wird zum Vorsitzenden im Kongress, die zwei Philosophen werden zu Bankier und Politiker). Dora und Steven mit ihrer Liebe zur Archäologie sind gewissermassen verwandt mit dem Liebespaar Kleánthes-Diotíma (das Verbindungsglied ist das wiederkehrende "Vasenthema".

Die vielleicht schwierigste Aufgabe war es, ein Erdbeben musikalisch eindrucksvoll darzustellen (ein Erdbeben dauert in der Regel nur einige Sekunden). Ich habe mirviele Aufnahmen solcher Ereignisse angehört und bin zu dem Schluss gekommen, dass diese Art der Naturkatastrophe nur in einer Klangfarbenkomposition darzustellen ist, die auch die Gefühle der Betroffenen mit einbezieht. Deshalb habe ich im Tsunami dem Chor einen quasi-instrumentalen Part übertragen, der gleichzeitig auch als Klagegesang zu verstehen ist.

Möge meine Oper Helike Athanatos durch eine Freilichtaufführung der Wiederentdeckung dieser einst so glanzvollen Stadt gebührende Ehre erweisen.

Besetzung des Orchesters

  • Zwei Flöten
  • Zwei Oboen
  • Eine Klarinette
  • Zwei Fagotte
  • Ein elektrisches Klavier (mit MIDI)
  • Ein Laouto, nur durch Gitarre zu ersetzen (alternativer Part vorhanden), wenn absolut nicht organisierbar, Instrumentenfarbe sehr wichtig, entspricht auch besser dem Klang der griechischen Lyra
  • Ein Santouri (Hackbrett), auch durch Harfe (Einfachpedalharfe genügt) zu ersetzen
  • Pauken
  • Zwei Hörner
  • Zwei Trompeten
  • Zwei Posaunen
  • Sechs erste Violinen
  • Vier zweite Violinen
  • Drei Bratschen
  • Zwei Celli
  • Zwei Kontrabässe

Besetzung des Chores

  • Diotima (Die angebetete Geliebte) Mezzosoprano
  • Kleanthes (Geliebter von Diotima)— hoher Bariton
  • Estiarkhes (Gastgeber des Symposiums) Sprechrolle
  • Dora (Griechische Archäologin) singende Schauspielerin mit wenigen, leichten Gesangsaufgaben
  • Stephanos (Mitwirkender Physiker und Amateur-Archäologe) Sprechrolle
  • Hypatia (Philosophin) Sprechrolle
  • Philosophos I+II (Philosophen 1+2) Sprechrollen
  • Kyrios I+II (Herr 1+2) Tenor
  • Kefale (Vorstand) Sprechrolle
  • Agroteros (Bauer) Stimme aus dem Chor

34 Leute im Orchester (Minimum), 16 Leute im Chor (Minimum), vier Solisten, acht Sprechrollen, insgesamt 62 Personen (Minimum)
Für jede weitere Frage bezüglich der Opernwerke und ihrer Aufführung kann auch der Kontakt zum jeweiligen Komponisten hergestellt werden.

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Kommentar von Alois Springer
Zu der Partitur M 10536 von Johannes Kotchy aus Österreich (Besondere Auszeichnung)

Seine Webseiten
www.newkeyboard.de
www.naturton-musik.dewww.ekmelic-music.org

Als Chefdirigent großer Orchester, selbst fünffacher erster Preisträger und einjährige Mitarbeit als Assistent von Leonard Bernstein, nicht zuletzt aus meiner schriftstellerischen, kompositorischen Erfahrung weiß ich um die Schwierigkeit der besonderen Kunst, hinter einem gerade vollendeten Werk einen Schlusspunkt zu setzen.

Möchte doch jeder Schöpfergeist sein Werk zur Vollendung bringen wollen. Selbst der große Leonard Bernstein rang immer wieder mit dieser endgültigen Entscheidung. Ich erwähne dies, weil ich vom dem schöpferischen Drang, sein Werk zu vollenden, um schließlich den erlösenden Punkt zu setzen nur zu gut weiß.

Umso erstaunlicher ist es, das noch wachsen werdende Werk, das noch nicht geborene Kind, anderen Augen zu öffnen und darüber auf ein Urteil von einer Jury zu hoffen.

Im Anbetracht der großen "Unvollendeten" der Weltliteratur wie der von F. Schubert Symphonie in h-moll (D 759) oder der zehnten Symphonie von Gustav Mahler oder Anton Bruckners 90ter Symphonie in d-moll steht Ihrer "Unvollendeten", gut umrahmt und aufgefordert von den Großen, einer Vollendung nichts mehr im Wege, bis hin zu dem erlösenden Punkt.

Zunächst voneinander unabhängig, dann in gemeinsamer Beratung mit verblüffender Übereinstimmung war sich die Jury in den wesentlichen Kriterien klar und eindeutig einig.

Schon die Schrift in Ihrer Partitur lädt ein zur Erkundung und aufregenden Entdeckung unbekannter Pfade. Und dabei gibt es Einiges zu entdecken.

Abgesehen von Ihrem handwerklichen Können, das die Voraussetzung einer Darstellung der eigenen Vorstellung ist, fällt die absolut einheitliche Gesamtvorstellung des Werkes sofort ins Auge, und das von der ersten bis zur letzten Note. Es ist eine ganz persönliche unverwechselbare musikalische Handschrift und Sprache und damit sofort erkennbar. Ein großer Vorteil.

Dieser Eindruck wird noch verstärkt von der dionysischen Klangvorstellung eines großen Streicherapparats von mindestens acht, sechs, vier, zwei bis drei Streichern. Denn die Streicher formen den Klang und ihr Klang kann geformt werden. Die Solisten-Bläser dagegen sollten solistische Fähigkeiten haben.

Diesen Anspruch allerdings fordert die Partitur mit ihren kreativen weit gespannten Einfällen. Die Solisten geben gerade dieser Partitur durch ihre individuellen Fähigkeiten und Gefühle im Aufbau zu den Höhepunkten des Dramas und dem wieder Abflauen den nötigen individuellen Glanz. Dies sollte nach der wunderbaren Anlage der musikalischen Linien ein Leichtes sein. Sie wären damit der Glanz des von Ihnen geforderten Streicherklangs. So fordert es Ihre Partitur, die dazu noch in ihrer Komplexität und gelichzeitiger Einfachheit den Anspruch erhebt, sich durch eingehende Proben damit zu beschäftigen. Es sollten qualitätsmäßig professionelle Musiker sein, um das Werk qualitativ hochwertig zur Aufführung zu bringen.

Ebenso verlässt der Komponist bei bestimmten Intervallen die Zwölfton-Skala, was dem Ganzen einen aufregenden Reiz von antiker Tonalität und Moderne gibt.

All diese Möglichkeiten zur breit angelegten Dramatik und lebendig atmenden Dynamik zeigen Sie mit klaren Zeichen auf. Die Chöre - abwechselnd Männer, Frauen und die lyrisch-dramatischen Solo-Partien lassen in der Eindeutigkeit ihrer Aussage, mit dem Aufbau von Spannung und deutlichen Akzentuierungen bis hin zu Höhepunkten keinen Zweifel an der Vorstellungskraft und dem Gestaltungswillen des Komponisten. Besonders gelungen scheint die kongeniale Verbindung mit dem Libretto zu sein.

Dasselbe gilt für die zwar herkömmlichen, aber gerade deshalb flexiblen Tempobezeichnungen wie "Allegro energico" oder "Moderato, ma non moto", die interpretatorischen Raum lassen abhängig von der jeweiligen Situation der Aufführung. Dies gälte insbesondere Open-Air Aufführungen, die durchaus bei größter Aufmerksamkeit für die Details wünschenswert realisierbar sind.

All dies wartet nun auf die Vollendung und wäre dann möglicherweise preiswürdig eines Ersten Preises. So bleibt zunächst nur eins:

Für den schöpferischen Werde-Prozess Ihres Werkes wünsche ich Ihnen die kreative Unruhe, aber auch Geduld, die nötig ist, um zur Ruhe zu kommen.

Eine hohe Anerkennung und Würdigung in diesem Sinne von Seiten der Jury für Ihr Werk ist Ihnen sicher.

Alois Springer


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Johannes Kotschy über sein Werk

Zum Komponieren benötige ich vor allem dreierlei: Material, Handwerk und Fantasie. Als Material dienen die Töne - nicht allein die zwölf Halbtonstufen unseres geläufigen Tonsystems, sondern alle Töne, die man sich vorstellen kann. Das Handwerk ist das detaillierte Wissen um die Zusammenhänge zwischen den Tönen und den Klängen. Und die Fantasie, die mein individueller Beitrag zum Entstehen der Musik ist, dient zur Gestaltung der neuen Musikstücke. Anregend dazu ist alles, was ich erlebe und fühle - ob es aus der Literatur kommt, der Malerei, aus der Natur, von Mitmenschen und dessen, was sie tun, und was aus mir selbst kommt. Mein Ziel ist, mit meiner Musik die Menschen zu erreichen, ohne dazu Worte und Erklärungen brauchen zu müssen - dass die Musik vermitteln kann, was sonst unausdrückbar ist, so, wie es Beethoven gesagt hat: "Von Herzen - möge es zu Herzen gehen!"

Die Besetzung habe ich in der Partitur notiert: es sollten min. 25 Streicher, min. acht Holz- und sieben Blechbläser, zwei bis drei Perkussionisten, eine Harfe und als besonderses Instrument eine Bouzouki sein - also ein Orchester mit über 40 Musikern. Der Chor sollte in der Alt - und Tenorstimme teilbar sein, also etwa 30 Mitglieder haben - allerdings: wenn es erfahrene Sänger und Sängerinnen sind, genügen schon 16.

Besetzung der Solisten
  • Diotima: ein Sopran
  • Hypatia, Dora: eun Mezzosopran
  • Kleanthes: ein Tenor
  • Philosoph 1, 1. Herr, Homer: ein Bassbariton
  • Philosoph 2, 2. Herr: ein Tenorbuffo
  • Gastgeber, Vorsitzender: ein Bass
  • Steven (Nebenrolle): ein Tenor

Also sechs Solisten, wobei die ersten drei die Hauptrollen haben. 
45 Leute im Orchester (Minimum), 16 Leute im Chor (Minimum, empfohlen 30 Leute), sechs Solisten und eine Nebenrolle => 68 Personen (Minimum)
Für jede weitere Frage bezüglich der Opernwerke und ihrer Aufführung kann auch der Kontakt zum jeweiligen Komponisten hergestellt werden.

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Kommentar von Alois Springer
Zu der Partitur 933232469945 von Michail Andritsopoulos aus Griechenland (Auszeichnung)

Seine Webseite http://www.thearchitect.gr/projects/mixalis/site/

Die Musik Ihrer Partitur ist eindeutig in ihrer Struktur und gekonntem Tonsatz, zunächst nur scheinbar in herkömmlicher Art des vierstimmigen Satzes, dann aber besonders beeindruckend in den hervorragenden Elementen der zeitgenössischen Teile, die den Instrumenten improvisatorische Freiheit der Gestaltung geben. Dadurch wird sicher eine klangliche flexible Vielfalt der musikalischen Gestaltung erreicht, die dem Werk seine Lebendigkeit gibt.

Auch die Solo-Partien in Form eines Sing-Sprechens zusammen mit den eingängigen rhythmischen Partien des Chores sind spannungsgeladen in der Entwicklung zu Höhepunkt und Abgang.

Die Partitur ist voller großartiger Einfälle mit hohem Anspruch, der Einiges voraussetzt: mehrfache Probezeit, hochqualifizierte Musiker und Sänger, eine Auseinandersetzung mit dem Werk, das den Orchestermitgliedern und insbesondere dem Publikum Einiges abverlangt, seien es die komplizierten Bewegungen im Orchester, beim Chor und den Soli in Verbindung mit dem Libretto, sei es nicht zuletzt in der Rhythmus-Gruppe.

In Berücksichtigung dieser Gedanken fiel es mir schwer, meine Entscheidung für die Auszeichnung eines Ersten Preises an Sie zu vergeben, da Ihr Werk nahe an der Auszeichnung eines ersten Preises war.

Eine hohe Anerkennung und Würdigung in diesem Sinne von Seiten der Jury für Ihr Werk ist Ihnen sicher.

Ich wünsche Ihnen eine qualitätvolle Realisierung Ihres Werkes.

Alois Springer

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